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Russland hat in den letzten Jahren immer
wieder seinen Einfluss auf ehemalige Sowjetstaaten ausgeweitet oder
territoriale Ansprüche geltend gemacht. Besonders betroffen sind
Länder, die historisch enge Verbindungen zu Russland haben oder
strategisch wichtig sind.
Mögliche Ziele Russlands im Rahmen der Re-Sowjetisierung
Ukraine –
Russland führt Krieg zur Eroberung der gesamten Ukraine und hat bereits die Krim annektiert und Separatisten in der Ostukraine etabliert.
Belarus – Enge
politische und militärische Zusammenarbeit mit Russland, oft als
„verlängerter Arm“ Moskaus betrachtet.
Moldau – Die
abtrünnige Region Transnistrien wird von Russland
unterstützt und könnte ein nächstes Ziel sein.
Georgien –
Russland kontrolliert bereits die abtrünnigen Regionen Abchasien
und Südossetien.
Kasachstan –
Russland hat wiederholt angedeutet, dass es Ansprüche auf
russischsprachige Gebiete im Norden Kasachstans haben könnte.
Baltische Staaten (Estland, Lettland, Litauen)
– Obwohl sie NATO-Mitglieder sind, gibt es russische
Einflussversuche, insbesondere durch hybride Kriegsführung und
Desinformation.
Russlands Strategie basiert oft auf historischen
Argumenten, wirtschaftlichem Druck und militärischer Präsenz.
Mehr
Informationen zu den postsowjetischen Staaten finden Sie hier.
Freitag, 6. Juni 2025, um 19.00 Uhr im Bockenheimer Depot MELUSINE Oper in vier Akten von Aribert Reimann In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Karsten Januschke; Inszenierung: Aileen Schneider Mitwirkende: Anna Nekhames (Melusine), Zanda Švēde (Pythia), Cecelia Hall (Madame Lapérouse), Jaeil Kim (Oleander), Liviu Holender (Graf von Lusignan), Dietrich Volle (Geometer), Frederic Jost (Maurer), Andrew Kim (Architekt), Morgan-Andrew King (Oger) u.a.
Weitere Vorstellungen: 8., 11., 13., 15., 17., 22., 25. Juni 2025 Alle diese Vorstellungen beginnen um 19.00 Uhr. Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Die Inszenierung von Aileen Schneider zeigt Melusine als Repräsentantin einer idealistisch- lösungsorientierten Gesellschaft, die bei einem Coming of Age-Prozess zu beobachten ist. Dafür transferiert sie das Stück in eine unbestimmte Zukunft, in der die Ressourcen knapp sind und es so gut wie kein Wasser mehr gibt. In dieser zeit- und zukunftslosen Sphäre werden die Zuschauenden zum Teil des Raumes und damit der Stückrealität. Platziert in einem Rund um die Spielfläche herum, sind sie stumme Beobachterinnen und Beobachter eines Kampfes zwischen verzweifeltem Aufbegehren und einer transzendenten Akzeptanz des Unaufhaltsamen.
Wladimir Putin und die russische Regierung wurden mehrfach beschuldigt, gegen die Genfer Konventionen und die
UN-Charta zu verstoßen, insbesondere im
Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Dabei ist Russland Mitglied des ominösen UN-Sicherheitsrates, indem auch die USA sitzt, mit Recht, alles nach ihren Vorstellungen - auch entgegen der Meinung der UN-Vollversammlung - zu verändern. Russland und China haben Veto-Recht. Der Sicherheitsrat beschloss 2025, dass Russland kein Aggressor sei. Soweit die Verbiegung im Ukraine-Krieg. In Wirklichkeit ist es der
Aggressor und Invasor! Hier besteht klarer Korrekturbedarf.
Verstöße gegen die Genfer Konventionen
Die Genfer Konventionen regeln den Schutz von
Zivilisten, Kriegsgefangenen und Verwundeten in bewaffneten
Konflikten. Russland wird vorgeworfen, diese Prinzipien verletzt zu
haben:
Angriffe auf Zivilisten:
Berichte zeigen, dass russische Streitkräfte Wohngebiete,
Krankenhäuser und Schulen bombardiert haben, was gegen die
Konventionen verstößt.
Misshandlung von
Kriegsgefangenen: Es gibt Hinweise darauf, dass gefangene
ukrainische Soldaten nicht gemäß den Standards der Genfer
Konvention behandelt wurden.
Blockade humanitärer Hilfe: Russland hat
mehrfach humanitäre Korridore blockiert oder missbraucht, um
militärische Vorteile zu erzielen.
Verstöße gegen die UN-Charta
Die UN-Charta legt die Grundprinzipien des
internationalen Rechts fest, darunter das Gewaltverbot
und die Souveränität von Staaten. Russland wird
vorgeworfen, diese Prinzipien verletzt zu haben:
Aggressionskrieg:
Der Einmarsch in die Ukraine wird als klarer Verstoß gegen das
Gewaltverbot der UN-Charta gewertet.
Missachtung
internationaler Institutionen: Trotz mehrfacher
Verurteilungen durch die UN und andere internationale Organisationen
setzt Russland seine militärischen Aktionen fort.
Gefährdung der globalen Sicherheit: Die
Blockade von Getreideexporten aus der Ukraine durch russische
Streitkräfte hat weltweite Auswirkungen auf die
Nahrungsmittelversorgung.
Diese Verstöße haben zu internationalen Sanktionen und
rechtlichen Schritten gegen Russland geführt. Der Internationale
Strafgerichtshof (IStGH) untersucht derzeit mögliche
Kriegsverbrechen und Verstöße gegen das Völkerrecht.
Wladimir Putins Motive im Ukraine-Krieg sind vielschichtig und
werden von Experten unterschiedlich interpretiert. Hier sind einige
der Hauptgründe, die häufig genannt werden:
1. Geopolitische Kontrolle und Einfluss
Putin sieht die Ukraine als Teil der russischen Einflusssphäre
und möchte verhindern, dass sie sich weiter dem Westen, insbesondere
der NATO und der EU, annähert. Laut Experten versucht er, eine
militarisierte russische Gesellschaft zu schaffen,
die einen langen Krieg unterstützt.
2. Historische und ideologische Gründe
Einige russische Regierungsvertreter behaupten, dass die UdSSR
nie offiziell aufgelöst wurde und dass der Krieg in der
Ukraine ein „interner Prozess“ sei. Diese Argumentation soll die
Invasion als eine Art Wiederherstellung der alten sowjetischen
Ordnung legitimieren.
3. Innenpolitische Stabilität
Putin nutzt den Krieg, um die russische Gesellschaft zu
mobilisieren und seine Macht zu festigen. Er betont die Notwendigkeit
der internen Mobilisierung und stellt den Konflikt als eine
existenzielle Bedrohung für Russland dar.
4. Sicherheitsinteressen
Russland begründet den Krieg oft mit der angeblichen Bedrohung
durch die NATO. Laut einem Faktencheck gibt es jedoch keine
unmittelbare militärische Gefahr für Russland durch die
NATO-Erweiterung.
5. Wirtschaftliche und strategische
Vorteile
Die Kontrolle über ukrainische Ressourcen, insbesondere
Getreideexporte, könnte ein wirtschaftliches Motiv sein. Russland
hat mehrfach die Getreideexporte aus der Ukraine blockiert,
was weltweite Auswirkungen auf die Nahrungsmittelversorgung hat.
6. Persönliche Macht und Prestige
Putin sieht sich als starken Führer, der Russland gegen den
Westen verteidigt. Seine öffentliche Rhetorik betont oft die
Souveränität Russlands und die Notwendigkeit, sich
gegen äußere Einflüsse zu behaupten.
Diese Motive sind nicht isoliert zu betrachten, sondern greifen
ineinander.
Anna Nekhames (Sopran / Titelpartie; Bildnachweis: Barbara Aumüller)
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
Freitag, 6. Juni 2025, um 19.00 Uhr im Bockenheimer Depot MELUSINE Oper in vier Akten von Aribert Reimann In deutscher Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung: Karsten Januschke; Inszenierung: Aileen Schneider Mitwirkende: Anna Nekhames (Melusine), Zanda Švēde (Pythia), Cecelia Hall (Madame Lapérouse), Jaeil Kim (Oleander), Liviu Holender (Graf von Lusignan), Dietrich Volle (Geometer), Frederic Jost (Maurer), Andrew Kim (Architekt), Morgan-Andrew King (Oger) u.a.
Weitere Vorstellungen: 8., 11., 13., 15., 17., 22., 25. Juni 2025 Alle diese Vorstellungen beginnen um 19.00 Uhr. Preise: € 20 bis 80 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Aribert Reimann (Komponist; Bildnachweis: Schott Promotion / Peter Andersen)
Das Erbe des Avantgarde-Komponisten Aribert Reimann (1936-2024) lebt an der Oper Frankfurt fort. Seine 1971 uraufgeführte Oper Melusine offenbart eine äußerlich märchenhafte Handlung, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen kann, dass unter ihrer Oberfläche gewichtige politische Konflikte brodeln.
Das Libretto von Claus H. Henneberg zeichnet die Titelfigur als junge, verheiratete Frau, die sich von ihrem gleichgültigen bürgerlichen Umfeld eingeengt fühlt. Eine Gegenwelt findet Melusine in einem verwilderten Park, in dem Pythia als „Königin der Weiden“ herrscht. Die auf dem Parkgelände geplante Erbauung eines Schlosses kann Melusine trotz entschiedenen Widerstands nicht verhindern und verliebt sich bei Eröffnung des Schlosses in dessen Bauherrn, den Grafen von Lusignan. Pythia schwört für Melusines Verrat Rache.
Die Inszenierung von Aileen Schneider zeigt Melusine als Repräsentantin einer idealistisch- lösungsorientierten Gesellschaft, die bei einem Coming of Age-Prozess zu beobachten ist. Dafür transferiert sie das Stück in eine unbestimmte Zukunft, in der die Ressourcen knapp sind und es so gut wie kein Wasser mehr gibt. In dieser zeit- und zukunftslosen Sphäre werden die Zuschauenden zum Teil des Raumes und damit der Stückrealität. Platziert in einem Rund um die Spielfläche herum, sind sie stumme Beobachterinnen und Beobachter eines Kampfes zwischen verzweifeltem Aufbegehren und einer transzendenten Akzeptanz des Unaufhaltsamen.
Aileen Schneider, seit 2020/21 Regieassistentin und Spielleiterin an der Oper Frankfurt, inszenierte in der Vergangenheit u.a. Philip Glass‘ In der Strafkolonie nach Franz Kafka am Staatstheater Augsburg sowie The Sound of Voice, ebenfalls von Philip Glass, an der Hamburger Staatsoper. Am Pult steht Karsten Januschke, ehemaliger Kapellmeister der Oper Frankfurt, der hier zuletzt Vorstellungen von Jacques Offenbachs Die Banditen leitete. Gastengagements führten ihn in den vergangenen Spielzeiten u.a. an die Staatsoper Stuttgart, die Semperoper Dresden, die Komische Oper Berlin sowie mehrfach an das Nationaltheater Prag. In der Titelpartie der Melusine ist Sopranistin Anna Nekhames zu erleben, die in der laufenden Spielzeit bereits die Partien der Aksinja (Lady Macbeth von Mzensk) und der Fünfzehnjährigen (Lulu) übernahm. Kürzlich trat sie beim Rheingau Musik Festival auf und sang in Begleitung des Orchestra e Coro Sinfonica di Milano unter der Leitung von Emmanuel Tjeknavorian in Carl Orffs Carmina Burana. Die Partie der Pythia gestaltet Zanda Švēde. Seit der Spielzeit 2018/19 im Ensemble der Oper Frankfurt, begeisterte sie hier in charakterstarken Partien wie Carmen, Xerxes und Herodias (Salome). Angeführt von Liviu Holender als Graf von Lusignan, sind fast alle weiteren Rollen mit aktuellen oder ehemaligen Mitgliedern des Frankfurter Ensembles besetzt.
Premiere / Frankfurter Erstaufführung
Sonntag, 15. Juni 2025, um 18.00 Uhr im Opernhaus
ALCINA
Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Julia Jones (Musikalische Leitung; Bildnachweis: Daniel Häker)
Musikalische Leitung: Julia Jones; Inszenierung: Johannes Erath Mitwirkende: Monika Buczkowska-Ward (Alcina), Elmar Hauser (Ruggiero), Katharina Magiera (Bradamante), Shelén Hughes (Morgana), Clara Kim (Oberto), Michael Porter (Oronte), Erik van Heyningen (Melisso)
Weitere Vorstellungen: 22., 25., 28. Juni, 2., 4., 6. (15.30 Uhr) Juli 2025 Soweit nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 18.00 Uhr. Preise: € 16 bis 190 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf) Mit freundlicher Unterstützung des Frankfurter Patronatsvereins – Sektion Oper
Von Georg Friedrich Händel (1685-1759) anlässlich ihrer Uraufführung im Londoner Covent Garden Theatre 1735 als „Zauberoper“ angekündigt, kreist die Opera seria Alcina um Liebe und Macht, aber auch um Magie, Manipulation und Verstellung.
Die Titelheldin, eine unglückliche Zauberin aus dem Renaissance-Versepos Orlando furioso, vergnügt sich auf ihrer magischen Insel mit wechselnden Liebhabern, derer sie sich alsbald durch die Verwandlung in Tiere oder Gestein entledigt. Jenseits der Zauberei ist Alcina eine charismatische Frau, die ihre politische Macht und die Leidenschaft ihrer unzähligen Liebhaber durch eigene Kraft errungen hat. Doch ihre Magie schwindet, als sie sich in Ruggiero verliebt. Er verirrt sich in Alcinas Reich und erliegt ihrer Verführung. Auch ihm würde das Schicksal seiner Vorgänger drohen, wäre da nicht seine Verlobte, Bradamante, die ihn (als Ricciardo verkleidet) zu retten und die Macht Alcinas zu zerstören versucht. Das schwindelerregende Liebeskarussell dreht sich weiter: Alcinas Schwester Morgana verliebt sich in „Ricciardo“ und macht Oronte, ihren Geliebten, eifersüchtig. Das Gefühlschaos wird vollständig, als Ruggiero glaubt, dass die als Ricciardo verkleidete Bradamante Alcina verführen wolle…
Ihre Modernität erweist die Oper nicht zuletzt darin, dass sie eine starke Frauenfigur in den Mittelpunkt stellt, wenngleich diese im Laufe der Oper einen tragischen Untergang erlebt. Getragen wird die Handlung von federnd rhythmischer, unermüdlich vorantreibender Barockmusik, aus der besonders die Countertenor-Sarabande „Verdi prati“ und die Sopran-Arie „Ah! mio cor! schernito sei!“ hervorstechen. Als Alcina wird Monika Buczkowska-Ward zu erleben sein, die seit der Saison 2020/21 zum Ensemble der Oper Frankfurt gehört. Als Ruggiero gastiert der junge Countertenor Elmar Hauser, der zuletzt als „Nachwuchskünstler des Jahres“ in der Zeitschrift Opernwelt nominiert war. Der Countertenor, der zuvor bereits Orfeo und Ariodante sang, gewann im Sommer 2024 den 1. Preis des Concorso Lirico Internazionale „CLIP“ in Portofino. Der Part der Bradamante wird von Katharina Magiera übernommen, und als Morgana steht Shelén Hughes auf der Bühne, die in diesem Jahr bereits den George and Nora Foundation Competition gewann und Finalistin des Gesangswettbewerbs „Renata Tebaldi“ war. Als Oberto, Oronte und Melisso begeistern die jungen Sängerinnen und Sänger Clara Kim, Michael Porter und Erik van Heyningen. Am Pult des Opern- und Museumsorchesters steht Julia Jones, die an der Oper Frankfurt zuletzt die musikalische Leitung von L’italiana in Londra (Cimarosa) übernahm.
Die Neuinszenierung von Johannes Erath begreift Händels vielschichtige Charaktere als Figuren am Scheideweg: Wie verhalten sie sich in Extremsituationen? Wie reagieren sie auf unerwartete Wendungen? Wie ändern sich ihre (Irr-)Wege, Obsessionen und ihre Gefühle an einem besonderen Ort, auf einer „Zauberinsel“, wo die gesellschaftlichen Normen außer Kraft gesetzt sind? Wie weit reicht Alcinas Kunst, die Macht ihrer „Magie“?
Erste Wiederaufnahme
Samstag, 21. Juni 2025, um 19.30 Uhr im Opernhaus
LA DAMOISELLE ÉLUE Poème lyrique von Claude Debussy
Johanna Wokalek (Jeanne d'Arc); Bildnachweis: Barbara Aumüller)
JEANNE D’ARC AU BÛCHER Dramatisches Oratorium von Arthur Honegger In französischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln
Musikalische Leitung: Titus Engel; Regie: Àlex Ollé Mitwirkende La Damoiselle élue: Elizabeth Reiter (Die Auserwählte), Katharina Magiera (Eine Erzählerin) Mitwirkende Jeanned’Arc au bûcher: JohannaWokalek(Jeanned’Arc), SébastienDutrieux (BruderDominique), Idil Kutay (Die Heilige Jungfrau), Elizabeth Reiter (Heilige Margarethe), Katharina Magiera (Heilige Katharina), Peter Marsh (Porcus, Ein Herold, Kleriker), Kihwan Sim (Stimme, Ein Herold).
Weitere Vorstellungen: 27., 29. (18.00 Uhr) Juni, 3., 5. Juli 2025 Soweit nicht anders angegeben, beginnen diese Vorstellungen um 19.30 Uhr. Preise: € 16 bis 121 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Ein Opern-Doppelabend am Ende der Spielzeit 2016/17 kombinierte zwei höchst gegensätzliche Werke der Musikliteratur: die zwanzigminütige, als Frühwerk entstandene Kantate La Damoiselle élue des französischen Komponisten Claude Debussy (1862-1918) als seinerzeit Frankfurter Erstaufführung des Werks und das szenische Oratorium Jeanne d’Arc au bûcher des Schweizers Arthur Honegger (1892-1955). Regie führte der katalanische Regisseur Àlex Ollé, der dem international tätigen spanischen Künstlerkollektiv La Fura dels Baus angehört. Er legte mit dieser Produktion sein Frankfurter Hausdebüt vor, dem er 2019/20 seine Sicht auf Puccinis Manon Lescaut folgen ließ.
Der Doppelabend Damoiselle / Jeanne d’Arc erhielt enthusiastische Kritiken: „Ein unglaubliches Spektakel (…)“, resümierte seinerzeit die Kritikerin des Kulturportals www.faustkultur.de; und in der Süddeutschen Zeitung konnte man lesen: „Chor, Extrachor, später auch der Kinderchor der Oper Frankfurt und das Frankfurter Opern- und Museumsorchester laufen hier zu Hochform auf (…).“ Das besondere Interesse von Presse und Publikum erregte allerdings die Besetzung der Titelpartie von Jeanne d’Arc au bûcher mit der aus zahlreichen Theater- und Filmproduktionen bekannten deutschen Schauspielerin Johanna Wokalek (Der Baader Meinhof Komplex, Die Päpstin). Nun kehrt sie mit dieser Rolle anlässlich der ersten Wiederaufnahme an die Oper Frankfurt zurück. „In der Frankfurter Neuproduktion ist es Johanna Wokalek, die im Mittelpunkt des kaum anderthalb Stunden dauernden Werks steht und darin mit äußerster szenischer Wucht und darstellerischer Eindringlichkeit fasziniert.“ (Wiesbadener Kurier)
In La Damoiselle élue schaut eine jung verstorbene Frau vom Himmel auf ihren Geliebten herab und gibt sich ihrer Sehnsucht hin. – Die Titelfigur von Jeanne d’Arc au bûcher reflektiert kurz vor ihrem Tod auf dem Scheiterhaufen Stationen ihres kurzen Lebens: Nach dem angeblich mit göttlicher Hilfe errungenen Sieg über England und Burgund im Hundertjährigen Krieg wird sie als Hexe angeklagt, um sehr viel später – rehabilitiert – zur französischen Nationalheldin zu werden.
Die ursprünglich für März 2020 geplante Wiederaufnahme des pausenlosen Doppelabends musste aufgrund der Pandemie abgesagt werden und kann nun, fünf Jahre später, endlich nachgeholt werden. Die musikalische Leitung der Wiederaufnahme liegt bei dem Schweizer Titus Engel, der als Spezialist sowohl für Alte als auch für Neue Musik gilt. 2013/14 debütierte er an der Oper Frankfurt mit Telemanns Orpheus im Bockenheimer Depot, 2016/17 gefolgt von Mozarts Betulia liberata am selben Ort. In der Folge leitete der Dirigent Vorstellungen von Salome und Maskerade sowie in der laufenden Spielzeit die Neuproduktion von Reimanns L’invisible. Die Besetzung bleibt im Vergleich zur Premiere größtenteils unverändert: So ist auch diesmal wieder an der Seite von Johanna Wokalek der französische Schauspieler Sébastien Dutrieux als Bruder Dominique zu erleben. Angeführt von Elizabeth Reiter (Die Auserwählte / Heilige Margarethe) und Katharina Magiera (Eine Erzählerin / Heilige Katharina) sind beide Künstlerinnen wie in der Premiere sowohl in La Damoiselle élue als auch in Jeanne d’Arc au bûcher zu erleben, im zuletzt genannten Werk an der Seite von Peter Marsh (u.a. Porcus) und der neu in die Produktion einsteigenden Idil Kutay (Die heilige Jungfrau). Die türkische Sopranistin wurde zur Spielzeit 2023/24 neu ins Frankfurter Opernstudio aufgenommen.
Liederabend
Dienstag, 3. Juni 2025, um 19.30 Uhr im Opernhaus
Marina Rebeka (Sopran; Bildnachweis: Jānis Deinats)
MARINA REBEKA, Sopran
MZIA BAKHTURIDZE,
Klavier
Klavier- Werke von Giuseppe Verdi, Francesco Paolo Tosti, Ottorino Respighi, César A. Cui, Peter I. Tschaikowski und Sergei W. Rachmaninow
Preise: € 16 bis 132 (12,5% Vorverkaufsgebühr nur im externen Vorverkauf)
Mit Marina Rebeka ist anstelle von Asmik Grigorian gleichfalls ein echter Weltstar in der Liederabend-Reihe der Oper Frankfurt zu erleben: Seit ihrem Durchbruch bei den Salzburger Festspielen 2009 ist die lettische Sopranistin auf allen großen internationalen Bühnen zuhause, darunter die New Yorker Metropolitan Opera, die Mailänder Scala, das Royal Opera House Covent Garden in London, die Wiener Staatsoper und das Opernhaus Zürich. Gemeinsam mit
Dirigenten wie Riccardo Muti, Zubin Mehta, Antonio Pappano oder Yannick Nézet-Séguin präsentiert Rebeka dabei ein Repertoire, das vom Barock über den Belcanto und Verdi bis hin zu Tschaikowsky und Britten reicht. Neben zahlreichen preisgekrönten Aufnahmen bei Labels wie Warner Classics, Deutsche Grammophon, Decca und BR-Klassik entwickelt die Sopranistin zudem immer wieder spannende Konzert- und Liederabendprogramme –auf das Frankfurt-Debüt dieser Ausnahmekönnerin darf man entsprechend gespannt sein.
Karten für die genannten Veranstaltungen sind bei unseren bekannten Vorverkaufsstellen, online unter www.oper-frankfurt.de oder im telefonischen Vorverkauf 069 - 212 49 49 4 erhältlich.
Schon gehört? Dieser Newsletter kommt zu spät. Viel zu spät. Aber ich musste mich erst erholen. Von den Nachrichten. Und den Reaktionen darauf. Habt Ihr das gehört: „Am Hamburger Hauptbahnhof sticht eine geistig verwirrte Frau um sich und verletzt mehrere Menschen, teilweise sogar sehr schwer.“
Das war die schreckliche Meldung. Dann kamen die Reaktionen.
Da waren sofort Politiker in den Sozialen Medien, die gesagt haben: „Da muss man etwas tun! Das geht doch nicht so weiter! Das ist das Resultat sich unkontrolliert ausbreitender Frauenrechte, die in unserer Gesellschaft überhand genommen haben.“ Und dann waren auch gleich Männer aus der Öffentlichkeit zu hören, die meinten, sie würden sich tagsüber gar nicht mehr aus dem Haus trauen, weil das Straßenbild von Frauen dominiert wird. Frauen, von denen nicht wenige aggressiv wirkten.
Natürlich gab es kurz Einwände, dass diese Frauen vielleicht abgekämpft und müde wären, von der Doppelbelastung schlecht bezahlter Job und stressige Familie. Aber die wurden schnell zur Seite gewischt von einem beherzten Patriarchen, der im eleganten Anzug aufgestanden ist und mit sonorer Stimme gesagt hat: Man könne diese Probleme von gewaltorientierten Frauen in der Öffentlichkeit nicht mehr klein reden. Und auch das Argument, die Frau wäre geistig verwirrt, lasse er auch nicht gelten, schließlich wäre diese Verwirrtheit im Charakter des Weibes bereits angelegt. Und dann hat er ein bisschen jovial gelacht.
Aber Recht habe er, sagen daraufhin andere, denn dass Frauen diese psychischen Herausforderungen haben, das würden nicht nur führende Biologisten und Incels sagen, nein, das sage einem doch der gesunde Männerverstand. Da nimmt die Debatte Fahrt auf. Profilneurotische Prominente mit Testikeluntergrund fordern auf YouTube Männerschutzzonen. Ein Boulevard-Blatt titelt: „Kommt jetzt das Frauenverbot auf öffentlichen Plätzen?“ Einer prägt die Formulierung: „Wenn ich einen Handtasche sehe, habe ich Angst.“ Schließlich wisse er nicht, was da drinnen ist. Vielleicht Strickzeug? Mit langen langen Nadeln!?
Das ist eine gute Gelegenheit, dass auch andere, neue, unbekannte Gefahren entdeckt werden können. Stricken zum Beispiel. Dieser Trend des Knitting, der sich übers Internet immer mehrt verbreite. Schon hört man die besorgten Warnungen: Jugendliche kommen auf die Wolle. Handarbeitsunterricht ist eine Einstiegsdroge! „Wir haben früher noch Karten gespielt, Schwule verprügelt oder einfach grundlos uns die Birne weggesoffen, heute fangt die Jugend dagegen immer öfter mit dem Stricken an.“, klagen um den Nachwuchs besorgte Burschenschafter. Und dass das Ortsschild der oberösterreichischen Gemeinde Nitting regelmäßig von Unbekannten nachts entwendet werden würde, wäre da noch die harmloseste Entwicklung.
Gegenargumente dringen kaum mehr durch. Dass die Frau in Hamburg ja ein Messer und keine Stricknadeln verwendet hatte und obendrein geistig verwirrt war, interessiert da nicht mehr. Wer kennt schon den Unterschied zwischen Messer und Nadeln? Beides Gegenstände, die Frauen in diesem seltsamen Ritus der „Haushaltsführung“ verwenden. Echte Männer verstehen davon nichts - und wollen auch nichts verstehen. Und wessen Oma selbst noch gestrickt hat, der schweigt jetzt besser verschämt.
„Strickverbote jetzt! Die Feminisierung unserer Jugend muss aufgehalten werden! Sonst ist Hamburg bald überall!“, schallt es da schon aus der AfD. Auf die Behauptung, dass die AfD mit Alice Weidel selbst eine Frau als Vorsitzende hat, reagiert die Partei mit einer Presse-Erklärung: Frau Weidel würde ja selbst auf Frauen stehen, wäre damit eigentlich ein echter Kerl. Man solle sich im Gegenteil mal lieber die Gleichstellungsbeauftragten dieser Republik genauer anschauen. Das wären doch die Menschen, die der aggressiven Ideologie der Gleichwertigkeit der Geschlechter und damit dem Messer- und Stricknadelterror den Weg bereiten würden. Gerüchte, dass die Attentäterin eine Stelle bei der Stadt im Bereich Familienbetreuung hatte, werden rasch widerlegt - und trotzdem weiter fleißig auf allen Plattformen geteilt.
Nach wenigen Tagen beginnen selbsternannte „Männerschutzbünde“ in den Innenstädten zu patrouillieren. Es kommt zu Übergriffen, wahllos werden Frauen jedes Alters niedergeschlagen. „Penistragende Europäer gegen die Feminisierung des Vaterlandes“ finden sich zusammen. In Interviews stellen sich die lautstarken, gewaltbereiten Demonstranten als Opfer dar und fordern, Deutschland müsse endlich „von den Taliban“ lernen. Und dann …
…ist Schluss. Denn das habt Ihr natürlich nicht mitbekommen. Hat ja auch nicht stattgefunden. Und es gibt ja auch in Oberösterreich keine Gemeinde namens Nitting. Nein, die liegt in Frankreich.
Und auch sonst wäre so eine Reaktion undenkbar. Denn nach diesen Maßstäben wären ja auch nach der Amokfahrt von Mannheim im März, bei der zwei Menschen getötet wurden und mehrere andere teilweise schwer verletzt, alle Autos verboten worden. Oder nachdem im Mai in Berlin ein Polizist von Fussballfans bewusstlos geprügelt worden war, hätte man sicher auch sämtliche Fussballspiele abgesagt und die gesamte Sportart samt ihrer aktiven Sportler, Fans und Funktionäre polizeilich überprüft. Und nach dem Mord an einer 30jährigen in Augsburg hätte es ja auch eine Rasterfahndung unter Einbeziehung aller Männern der gesamten Bundesrepublik gegeben.
Weil das nämlich jemand gefordert hätte. Nur, das fordert keiner. Das ist unsinnig. Geht ja nicht.
Also geht schon. Aber nur, wenn die verdächtigen Gewalttäter Ausländer sind. Oder Einwanderer. Oder Asylwerber. Dann geht’s. Dann heißt es wieder: „Habt Ihr schon gehört? Da muss man etwas tun!“ (Diesen Newsletter unterstützen? Siehe unten)
Der „Neue Glossenhauer“ ist ein Projekt der freiwilligen Selbstausbeutung, wer es dennoch materiell unterstützen will, hier wäre die Bankverbindung für Österreich: Severin Groebner, Bawag, IBAN: AT39 6000 0000 7212 6709 Hier die jene für Deutschland: Severin Groebner, Stadtsparkasse München, IBAN: DE51 7015 0000 0031 1293 64
Ian Koziara (Parsifal) umringt von Klingsors Zaubermädchen und Chor Foto: Monika Rittershaus
Brigitte Fassbaender (85) beweist mit ihrer Inszenierung von Richard Wagners Parsifal an der Oper Frankfurt im Mai 2025 einmal mehr ihre außergewöhnliche Fähigkeit, klassische Werke neu zu denken und ihnen eine andere gesellschaftliche Dimension zu verleihen. Ihr Parsifal zusammen mit dem Dirigent Thomas Guggeis verkörpert eine Interpretation, die sich vom traditionellen religiösen, archaischem Heldentum des Mannes distanziert und stattdessen eine entmythologisierte Sichtweise auf das Werk bietet. Eine beeindruckende Leistung, die sicherlich noch lange diskutiert wird. Die musikalische Qualität der Aufführung dank Guggeis muss hier betont werden, insbesondere die herausragenden Leistungen von Ian Koziara (Parsifal), Nicholas Brownlee (Amfortas), Jennifer Holloway (Kundry) und Andreas Bauer Kanabas (Gurnemanz) sowie Iain Macneil (Klingsor) neben den Gralsrittern und Klingsors Zaubermädchen.
Der erste Aufzug zieht sich etwas zäh in seiner langsamen, kontemplativen Entwicklung dahin. Fassbaenders Ansatz mit der ironischen modernen Brechung der Mystik mit der fast brechtschen Kundry schafft es nur teilweise, die Grundstruktur des ersten Aufzugs zu überwinden. Der zweite Aufzug ist deutlich belebter und dramatischer, der dritte wieder etwas weniger Bewegung, aber Gruppenbilder und entspannte Aussicht auf ein positives Ende.
Es gibt einige interessante Parallelen zwischen Wagners Parsifal und Wolfram von Eschenbachs Parzival. Wagner hat sich stark von Wolframs mittelalterlichem Epos inspirieren lassen, aber er verändert zentrale Aspekte der Geschichte und ihrer Bedeutung. Sowohl bei Wolfram als auch bei Wagner steht die Suche nach dem Gral im Mittelpunkt. Doch während Wolframs Parzival eine klassische ritterliche Entwicklung durchläuft, ist Wagners Parsifal stärker von religiöser Symbolik und Erlösungsideen geprägt. In beiden Werken leidet der Gralskönig Amfortas an einer schweren Wunde, die ihn daran hindert, seine Aufgabe zu erfüllen. Der eigene Speer, Zeichen der Macht, wird gegen den Besitzer gewendet, bei Wolfram ist die Wunde eine Folge eines Kampfes, während sie bei Wagner eine tiefere metaphysische Bedeutung erhält – als Strafe für sündhafte Begierde. Klingsor, Herr der verführerischen Zaubermädchen, fügte ihm die Wunde zu, als Amfortas sich Kundry annäherte. In Wolframs Version ist Kundry eine vielschichtige Figur, die Parzival auf seiner Reise begleitet. Wagner macht sie zu einer verfluchten Frau, die zwischen Verführung und Erlösung schwankt. In Wolframs Parzival ist die entscheidende Handlung, dass Parzival die richtige Frage stellt („Was fehlt dir?“), um den Gralskönig zu erlösen. Wagner übernimmt dieses Motiv, aber er erweitert es um eine tiefere spirituelle Dimension. Wagner hat dennoch Wolframs mittelalterliche Erzählung verwendet, um sie zu einem frauenfeindlichen, männerheroischen Bühnenweihfestspiel mit einer Mischung aus christlicher Symbolik und mythologischen Themen zu transformieren.
Die Inszenierung Fassbaenders hebt die Geschlechterproblematik und Rolle der Frau hervor, gibt dem Gralskult etwas ganz Merkwürdiges, es ist eine Versammlung von Männern, die bei Berührung mit Frauen zum ewig körperlich und seelisch verletzten, entmachteten Antihelden werden. Erst die Hilfe eines Unbefleckten, eines „reinen Tors“ kann den Fluch zum Weichen bringen. Die Wiederherstellung der heroischen Männlichkeit durch Rückkehr der Kampfkraft durch einen Helfer. Für Amfortas ist der Gralskelch voll mit reinem Blut der Helden, die durch Frauen vom rechten Weg abgebracht wurden. Auch Amfortas blutet ohne Ende, aufgrund seiner ewigen Schmach des Fehltritts. Er sucht den Tod, will getötet werden zur Erlösung wie einst Jesus. Diese radikale Umdeutung des vergossenen Blutes Jesu bedeutet nichts anderes als ein Fortrücken von Religion hin zu einer Ersatzmythologie frauenfeindlicher Geister, was geradezu absurd erscheint, aber in den Männerbündnissen der Nazis, der soldatischen Kameradschaft und durch Hitler gefeiert wurde.
Die Verweltlichung, Unschärfe sakraler Elemente soll wohl durch die unscharfe Projektion von Claude Monets „Kathedrale von Rouen“ als Pausenbild verdeutlicht werden. Ich bin davon nicht begeistert, sie wirkte nicht überzeugend, wobei die weltliche Ausrichtung der Kirche wie die Einmischung des Vatikans in die (Rassen-)Politik ja dadurch angedeutet wird. Diese Assoziation bleibt dennoch blass.
Fassbaender unterläuft bewusst das Pathos von Wagners Bühnenweihfestspiel und zeigt eine Welt, in der die alten Rituale an Wert verlieren. Die Gralsenthüllung im zweiten Aufzug wird nicht als mystischer Höhepunkt inszeniert, sondern als rituelle Anbetung eines überdimensionalen Kelches mit Blut gefüllt, um den herum die Gralsritter, selbst kleine Jungen sind dabei, wohl alle im Junggesellenbund vereint, Brezeln essen und sich wie in einem Salon unterhalten. Die Getränkefrage lassen wir hier beiseite. Was aber ist mit den Müttern der Kinder? Schicken sie ihre Kinder gerne in einen solch elitären Kreis der Verzweifelten? Sind ihre Männer schwer gezeichnet durch den Zeugungsakt? Oder ist dies alles nur den latent Homosexuellen vorbehalten?
Die Gralsenthüllung als Blutverheißung unterläuft die übliche mystische Erhabenheit und gibt dem Ritual eine fast makabre Note. Statt einer transzendentalen Offenbarung scheint hier eine düstere Realität durchzuschimmern: ein Bund, der sich nicht durch göttliches Licht, sondern durch Opfer und Schmerz erhält, durch das Leiden von geschädigten Männern, die seit ihrer Verletzung der Tabus durch unerlaubten Frauenkontakt sozusagen fast schon psychisch behindert sind.
Interessanterweise gibt es eine einfache Lösung des Problems. Wenn geschädigte Männer sich von ihrem Leid, ihrer Schmach trennen, indem sie diese nicht mehr als solche wahrnehmen, steht der Weg zur Liebe offen. Sie können sich frei und ungezwungen um ihre Geliebte kümmern und das Dasein endlich genießen.
v.l.n.r. Jennifer Holloway (Kundry), Ian Koziara (Parsifal) und Nicholas Brownlee (Amfortas) sowie Ensemble Foto: Monika Rittershaus
Die Geliebte hier ist Kundry, eine der vielschichtigsten und faszinierendsten Figuren in Wagners Parsifal. Sie verkörpert widersprüchliche Rollen und bewegt sich zwischen Verführung, Fluch und Erlösung. Kundry erscheint in zwei vollkommen gegensätzlichen Formen. Im zweiten Aufzug ist sie die sinnliche Verführerin, die Parsifal mit ihren Worten und ihrer Leidenschaft zu Fall bringen will. Sie steht im Dienst von Klingsor, dem Zauberer, und verkörpert die Kraft der körperlichen Begierde. Im ersten und dritten Aufzug erscheint sie jedoch als dienende Büßerin der Gralsgemeinschaft, gezeichnet von ihrem ewigen Fluch. Sie ist rastlos, spricht abgehackt und zeigt große Verzweiflung über ihr Schicksal. Kundry trägt einen uralten Fluch: Sie hat einst über den leidenden Christus als Frau des Herodes gelacht und wurde dafür verdammt, ewig zwischen Leben und Tod umherzuirren. Ihre Rastlosigkeit und ihr Schicksal als ewige Dienerin zeigen sich in ihrem getriebenen Wesen. Die berühmte Szene im zweiten Aufzug, in der sie Parsifal küsst, ist ein entscheidender Moment. Sie offenbart ihm nicht nur körperliche Leidenschaft, sondern auch tiefere menschliche und emotionale Sehnsucht. Doch statt ihn zu gewinnen, führt dieses Erlebnis dazu, dass Parsifal die Verbindung zwischen Lust und Leid erkennt – die gleiche Verbindung, die Amfortas in seiner Wunde leidend hält.
Im traditionellen Deutungsmuster stirbt Kundry am Ende, nachdem Parsifal die Gralsgemeinschaft und Amfortas erlöst hat. Die Wunde Amfortas schließt sich, als er seinen Speer zurückbekommt. Doch in modernen Inszenierungen – wie der von Brigitte Fassbaender in Frankfurt – wird ihr Schicksal neu interpretiert. Hier entscheidet sie sich für eine eigene Zukunft, geht mit Amfortas, obwohl sie auch Parsifal liebt, und bricht mit der alten Ordnung.
Kundry steht symbolisch für die ambivalente Sicht auf Weiblichkeit in Wagners Werk. Sie ist eine Gestalt, die einerseits mit Schuld und Verführung verknüpft wird, andererseits aber auch eine zentrale Rolle in der Erlösung und Veränderung spielt. In modernen Inszenierungen wird sie oft als eine starke, eigenständige Figur dargestellt, die aus den festgefahrenen Strukturen ausbricht.
Ihre Figur bleibt eine der vieldeutigsten in Wagners Werk – gefangen zwischen Vergangenheit und Zukunft, zwischen Fremdheit und Eingliederung, zwischen Sünde und Heil.
Dem Speer gebührt auch viel Aufmerksamkeit: Der heilige Speer spielt eine zentrale Rolle und symbolisiert sowohl Macht als auch Erlösung. Amfortas verliert den Speer an Klingsor, der ihn gegen ihn wendet und ihm eine Wunde zufügt, die nicht heilt. Diese Verletzung wird zum Sinnbild für die unaufhörliche Qual und die Unfähigkeit der Gralsritter, sich selbst zu erneuern. Der Speer ist nicht nur eine Waffe, sondern auch ein Schlüssel zur Erlösung. Parsifal muss ihn zurückgewinnen, um Amfortas zu heilen und die Gralsgemeinschaft zu retten. In Fassbaenders Inszenierung wird der Speer nicht als strahlendes Symbol der Reinheit gezeigt, sondern als ein Objekt mit ambivalenter Bedeutung. Klingsor übergibt ihn kampflos sterbend an Parsifal, was die Idee einer heroischen Eroberung unterläuft. Am Ende bringt Parsifal den Speer zurück, doch die Inszenierung verzichtet auf eine ausgebaute Erlösungsszene. Stattdessen bleibt vieles in der Schwebe. Als Phallussymbol der Macht bleibt er kontinuierlicher Begleiter, verletzt, tötet und heilt.
Klingsors Reich ist als eine Art Gegenwelt zur Gralsgemeinschaft inszeniert – eine Welt der Sinnlichkeit, des Spiels und der Illusion. Besonders auffällig ist die Gestaltung des Zaubergartens, der als Nachbildung der Venusgrotte von Schloss Linderhof (Ludwig II.) erscheint. Statt eines klassischen Zauberers wird Klingsor als eine Art Gentleman mit Zylinder dargestellt. Er zieht die Strippen in einem erotischen Brautgarten und herrscht über eine Welt, die mit der unterirdischen Venusgrotte identisch ist. Seine Zaubermädchen sind nicht nur Verführerinnen, sondern auch Teil eines Spiels, das Klingsor kontrolliert. Verfällt ein Gralsritter einem Mädchen ist er verletzt und für immer ein Blutender. Ihre Bewegungen sind leicht und verspielt, im Kontrast zur schweren, leidvollen Welt der Gralsritter. In dieser Umgebung wird Kundry nicht nur als Verführerin gezeigt, sondern als eine Figur, die zwischen beiden Welten hin- und hergerissen ist. Keine Frage, dass die Identität in einer solchen Männerwelt schwer wanken kann.
Gerade in einer modernen Inszenierung wie der von Brigitte Fassbaender wird deutlich, wie stark sich Dogmen durch Interpretation verändern lassen. Statt die ursprüngliche Sichtweise zu übernehmen, nutzt sie meisterhaft die Struktur von Parsifal, um festgefahrene Ideen zu hinterfragen. Aber zugleich bleibt Wagner in seiner Musik und seinem Gedankengebäude präsent – es ist eine feine Balance zwischen Treue zum Original und kritischer Neuinterpretation.
Am 3. und 4. Juni wird Aerowaves bei Dance Ireland in Dublin die Ergebnisse der zweijährigen Forschung im Rahmen von Moving Borders vorstellen. Dies ist ein von der Europäischen Union kofinanziertes Kooperationsprojekt.
Mit Unterstützung des Arts Council of Ireland und Dance Ireland wird die zweitägige Veranstaltung aus Workshops, Vorträgen und einer Präsentation der Publikation bestehen, die sowohl professionellen als auch nicht-professionellen Tänzern offensteht. An zwei Tagen werden wir die in ganz Europa entwickelten Forschungsergebnisse austauschen und Möglichkeiten zur Vernetzung anbieten.
Darüber hinaus trifft man dort die renommierte Tänzerin und Choreografin nora chipaumire, die einen Workshop über eine animistische dekoloniale Praxis, 'Nhaka' ('Erbe', 'Vermächtnis' in der Shona-Sprache), geben wird, die sie seit mehr als einem Jahrzehnt pflegt.
Darmstadt. Lesen und Kultur für alle e.V. Darmstadt präsentiert am Sonntag, 31. August, das erste „KuKiFee Festival“ in Darmstadt. Die Abkürzung steht für „Kultur- und Kinderfestival“ und richtet sich an Kinder zwischen acht und zwölf Jahren. Das Festival ist eine Initiative des Vereins, die jungen Teilnehmenden den Zugang zu kultureller Vielfalt ermöglichen und ihre Neugier und Kreativität wecken soll.
Es ist ein Fest der Gemeinschaft und des Miteinanders, ein Ort für neue Ideen und gemeinsames Lernen. In Zusammenarbeit mit der VHS Darmstadt und dem TIP-Theater im Pädagog entstehen kreative Workshops, die in den Räumen der VHS stattfinden. Die Ergebnisse werden bei einer Abschlusspräsentation auf der Bühne des TIP-Theaters vorgestellt.
🖌 Künstlerische Workshops von 10 bis 16 Uhr:
Professionelle Künstler und Pädagogen aus den Bereichen Theater, Tanz, Zirkus und Film leiten die Workshops:
Pantomime & Theater mit Klaus Lavies
Foto- & Filmkunst mit Andreas Noack
Moderner Tanz mit Katrin Schyns
Zirkusakrobatik mit Andreas Funk
Kreatives Schreiben & Szenische Lesung mit Felicitas Göbel
Zauberclowns mit Jorgi Slimistinos
💡 Teilnahme & Anmeldung:
Die Workshops kosten 36 Euro pro Kind und bieten eine barrierefreie, inspirierende Umgebung zum Experimentieren und Entdecken. Das Festival wird unterstützt von der Sparkasse Darmstadt und der Bürgerstiftung Darmstadt.
📅 Anmeldung bis 23. August unter:
🔗 www.darmstadt-vhs.de/programm/junge-vhs/kategorie/Kultur+Kinderfestival/236
🔗 Lesen und Kultur für alle e.V. Darmstadt, oder auf der Homepage von Lesen und Kultur für alle e.V. Darmstadt: www.fundament-lesekultur.de
„Über Spiel und Kreativität erfahren wir uns in einer kulturellen Gemeinschaft“, betont Felicitas Göbel, Vorsitzende des Vereins Lesen und Kultur für alle in Darmstadt.
Das KuKiFee Festival verspricht ein kreatives Erlebnis voller Magie und Inspiration! ✨🎭🎨
Superstar, where you from? How's it going? I know you got a clue what you're doing You can play brand new to all the other chicks out here But I know what you are, what you are, baby
Look at you gettin' more than just a re-up Baby, you got all the puppets with their strings up Fakin' like a good one but I call 'em like I see 'em I know what you are, what you are, baby
Womanizer, woman-womanizer, you're a womanizer Oh, womanizer, oh, you're a womanizer, baby You, you-you are, you, you-you are Womanizer, womanizer, womanizer (Womanizer)
Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are
(You!) You got me goin'
(You!) You're oh so charmin' (You!) But I can't do it (You!) You womanizer
Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are
(You!) You say I'm crazy (You!) I got your crazy (You!) You're nothing but a (You!) Womanizer
Daddy-O, you got the swagger of a champion Too bad for you, you just can't find the right companion I guess when you have one too many, makes it hard, it could be easy Who you are, that's just who you are, baby
Lollipop, must mistake me you're the sucker To think that I would be a victim, not another Say it, play it, how you want it But no way I'm never gonna fall for you, never you, baby
Womanizer, woman-womanizer, you're a womanizer Oh, womanizer, oh, you're a womanizer, baby You, you-you are, you, you-you are Womanizer, womanizer, womanizer (Womanizer)
Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are
(You!) You got me goin' (You!) You're oh so charmin' (You!) But I can't do it (You!) You womanizer
Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are
(You!) You say I'm crazy (You!) I got your crazy (You!) You're nothing but a (You!) Womanizer
Maybe if we both lived in a different world, yeah (Womanizer, womanizer, womanizer, womanizer) It would be all good and maybe I could be your girl But I can't, 'cause we don't, you!
Womanizer, woman-womanizer, you're a womanizer Oh, womanizer, oh, you're a womanizer, baby You, you-you are, you, you-you are Womanizer, womanizer, womanizer (Womanizer)
Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are
(You!) You got me goin' (You!) You're oh so charmin' (You!) But I can't do it (You!) You womanizer
Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are
(You!) You say I'm crazy (You!) I got your crazy (You!) You're nothing but a (You!) Womanizer
Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are Boy don't try to front, I-I Know just, just, what you are, are-are
Womanizer, woman-womanizer, you're a womanizer Oh, womanizer, oh, you're a womanizer, baby
Songschreiber: Raphael Akinyemi, Nikeshia Briscoe. Nur für nicht kommerzielle Zwecke.
Womanizer
Song von
Britney Spears
Superstar, wo gehst du hin? Wie läuft's?
Ich weiß, dass du weißt, was du tust.
Du kannst mit all den anderen Mädels hier spielen,
aber ich weiß, was du bist, was du bist, Baby.
Sieh dich an, du bekommst mehr als nur einen Neuanfang.
Baby, du hast alle Marionetten an ihren Fäden.
Du tust so, als wärst du gut, aber ich sage, wie ich es sehe.
Ich weiß, was du bist, was du bist, Baby.
Womanizer, Womanizer, du bist ein Womanizer.
Oh, Womanizer, oh, du bist ein Womanizer, Baby.
Du, du bist, du, du bist.
Womanizer, Womanizer, Womanizer.
(Womanizer)
Junge, versuch nicht, dich zu verstellen, ich-ich
Weiß genau, genau, was du bist, bist-bist
Junge, versuch nicht, dich zu verstellen, ich-ich
Weiß genau, genau, was du bist, bist-bist
(Du! ) Du bringst mich um den Verstand
(Du!) Du bist so charmant
(Du!) Aber ich kann es nicht tun
(Du!) Du Frauenheld
Junge, versuch nicht, dich zu verstellen, ich-ich
weiß genau, genau, genau, was du bist, bist-bist
Junge, versuch nicht, dich zu verstellen, ich-ich
weiß genau, genau, genau, was du bist, bist-bist
(Du!) Du sagst, ich bin verrückt
(Du!) Ich habe deine Verrücktheit
(Du!) Du bist nichts als ein
(Du!) Frauenheld
Daddy-O, du hast die Ausstrahlung eines Champions
Zu schade für dich, dass du einfach nicht die richtige Partnerin findest
Ich schätze, wenn man zu viele hat, macht es das schwer, es könnte einfach sein
Wer du bist, das ist einfach, was du bist, Baby
Lollipop, du musst mich verwirrt haben, du bist der Trottel
Zu denken, ich wäre ein Opfer, nicht noch eines
Sag es, spiel es, wie du willst
Aber ich werde mich niemals in dich verlieben, niemals in dich, Baby.
Womanizer, Womanizer, du bist ein Womanizer.
Oh, Womanizer, oh, du bist ein Womanizer, Baby.
Du, du bist, du, du bist.
Womanizer, Womanizer, Womanizer.
(Womanizer)
Junge, versuch nicht, dich zu verstellen, ich...
Weiß genau, genau, was du bist, bist-bist
Junge, versuch nicht, dich zu verstellen, ich-ich
Weiß genau, genau, was du bist, bist-bist
(Du! ) Du hast mich in deinen Bann gezogen
(Du!) Du bist so charmant
(Du!) Aber ich kann es nicht tun
(Du!) Du Womanizer
Junge, versuch nicht, dich zu verstellen, ich-ich
Ich weiß genau, genau, genau, was du bist, bist-bist
Junge, versuch nicht, dich zu verstellen, ich-ich
Ich weiß genau, genau, genau, was du bist, bist-bist
(Du!) Du sagst, ich bin verrückt
(Du!) Ich habe deine Verrücktheit
(Du!) Du bist nichts als ein
(Du!) Frauenheld
Vielleicht, wenn wir beide in einer anderen Welt leben würden, ja
(Frauenheld, Frauenheld, Frauenheld, Frauenheld)
wäre alles gut und vielleicht könnte ich deine Freundin sein.